Projekt Beschreibung
HIMMELBAND 2018–2020
Dachgeschossaufstockung auf einem Gründerzeitgebäude (BJ 1886), Smart Home in minimalistischer Hülle
→ Smart Home
HIMMELBAND 2018–2020
Dachgeschossaufstockung auf einem Gründerzeitgebäude (BJ 1886), Smart Home in minimalistischer Hülle
→ Smart Home
Ein fester Wohnsitz, das ganz individuelle, persönliche Zuhause, das war der initiative Gedanke nach langen Wanderjahren durch die ganze Welt. Die Wahl des Bauherrn fiel dafür auf ein Dachgeschoss eines Gründerzeitgebäudes mitten in Kreuzberg, das den Wunsch nach hellen Räumen und einer Verbindung zur Außenwelt erfüllen kann.
Klarheit, Helligkeit, Ordnung zeichnen das Konzept aus. Entstanden ist ein sehr reduzierter Entwurf, dessen Umsetzung es aufgrund Einbeziehung modernster smart home technology in sich hat.
Zentrales Element wurde ein Glasband über die gesamte Hausbreite – das Fenster zum Himmel. Dieses Himmelband ist die zentrale Ader des Lofts.
Hinter äußerem Minimalismus verbergen sich komplexe und ausgetüftelte Wohnkomforts.
Viele Oberflächen sich beweglich. Dahinter verbirgt sich all das, was zum Leben notwendig ist aber versteckt werden kann: Abstellräume, Schränke, technische Anlagen.
Auch die Zimmertüren sind im geschlossenen Zustand als solche nicht mehr erkennbar. Die Türen in den glatt verputzten weißen Wänden sind nur durch die Fuge und eine Griffmuschel in der Wand erkennbar.
Smart Home
Die Wohnung wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe geheizt und gekühlt. Eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmetauscher und Pollenfilter sorgt für angenehmes Raumklima bei geringem regenerativen Energieaufwand. Das Leitungswasser wird gefiltert und aufbereitet. Ein Zapfhahn in der Küche spendet Trinkwasser mit Kohlensäure.
Alle Anlagen werden zentral überwacht und können vom Computer oder Tablet gesteuert werden. Die Datenleitungen dafür hat der Bauherr selbst verlegt. Leerrohre schaffen Möglichkeiten modularer Erweiterungen. Gesteuert werden Licht, Sonnenschutz und Verdunkelung aber auch Staubsaugerroboter und das selbstreinigende Katzenklo. Fensterkontakte geben Auskunft, ob Dachflächenfenster geöffnet oder geschlossen sind. Warm- und Kaltwassermengen, Luft-Wärme-Pumpe und Stromverbrauch wie auch die Wärmeleistung der Fußbodenheizung können raumweise gemessen werden. So werden mögliche Fehlfunktionen schnell erfasst und überhöhte Energieverbräuche analysiert und korrigiert.
Licht /Akustik
Das Lichtkonzept basiert ausschließlich auf LED-Technik. Das reduzierte Konzept fortschreibend, sind die Lichtquellen verborgen. Nur im Essbereich ist ein Stromschienensystem montiert, dessen individuell positionierbare Strahler fokussierte Lichtakzente im Raum setzen können.
Lichtstärke und -farbe sind programmierbar. Für jeden Raum können verschiedene Inszenierungen vorprogrammiert werden, die sofort abrufbar sind.
Alle Räume verfügen über eingebaute Lautsprecher, die auch raumweise ein individuelles Musikprogramm wiedergeben können. Das Kino in der Lounge hat ein Surround-Soundsystem, dessen 3-D-Raumklang auf die Position der Zuschauer abgestimmt werden kann.
Zusammenarbeit Architektin – Bauherr
Von Beginn an wurde das Projekt gemeinsam mit dem Bauherrn entwickelt. So wurden viele Varianten vom Grundrisskonzept bis zu den Möbeldetails durchgespielt, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Entstanden ist ein Loft, das wie eine dritte Haut den Bedürfnissen und Vorlieben seines Bewohners entspricht und seine Vision von Wohnen hat Realität werden lassen.
Siehe auch https://www.cube-magazin.de/magazin/hamburg/artikel/himmelband
Auftraggeber: privat
LP: LP 1–9
Leistungszeit: 2018–2020
Bauzeit: 08/2018–08/2020
Objektgröße: 190 m² HNF / 240 m² BGF
Projektteam: Cornelia Ernst, Kathrin Haase-Polat, Anja Stiller
Fotos (von oben nach unten): Cornelia Ernst: 13 (l. o.) / Dominique Guglieri: 9 (l. u.), 10, 11 / Babett Köhler: 1, 3, 5, 6, 7, 8, 9 (r. o. und r.), 12, 13 (r. u.), 14 (r.) / Maria Jauregui Ponte: 2, 4, 13 (l. u. und r. o.), 14 (l)